Eine Jugend im Zeichen des Lederriemens

Ich wuchs in Verhältnissen auf, von denen andere nur träumen können. Meine Eltern hatten einen Reiterhof mitten in der Natur. Mein Spielplatz war eine entdeckungsreiche Welt zwischen Tieren und Natur. Meine ersten Freunde waren Vierbeiner vom kuscheligen Kaninchen bis zum Hofhund und vom zotteligen Schaf bis zum Pony. Während andere Kinder Fahrradfahren lernten, lernte ich Reiten ohne Sattel. Während andere zur Schule gingen, hatte ich meinen eigenen Hauslehrer.

Doch jede Sache hat zwei Seiten. Meine Freiheit war beschränkt, denn ich stand ständig unter Aufsicht und musste schon als kleines Mädchen auf dem Hof mithelfen. Ich hatte zwar viel Zeit zum Spielen, die ich meist bei den Tieren verbrachte. Aber ich hatte auch klar zugewiesene Aufgaben, die jeden Tag erfüllt werden mussten. Mein Tag war daher straff organisiert und folgte einem festen Stundenplan. „Ein Mädchen muss früh lernen, dass das Leben vor allem Arbeit ist“, pflegte mein Vater zu sagen.

Meine Eltern waren gerecht, aber sie glaubten an unerbittliche Strenge. So weit ich zurückdenken kann, war der Lederriemen mein ständiger Begleiter gewesen. Schon als ganz kleines Mädchen, das immer in einem süßen Kleidchen herumlief benutzte Mutter diesen dünnen Ledergürtel, der stets griffbereit war und mir schneller einen grellroten Striemen auf die entblößten Schenkeln einbrachte, als ich denken konnte. Wenn ich etwas angestellt hatte, wurde kurzerhand das Höschen entfernt und Mutter schlug solange zu, bis sie der Meinung war, dass ich meine Lektion gelernt hatte.

Als meine Eltern einen Hauslehrer einstellten, um mich zu unterrichten, hieß es: „Ab jetzt weht ein anderer Wind“. Herr Krüger war eigentlich ganz nett. Aber er war von jetzt an Teil meiner Erziehung. Das wurde schon dadurch deutlich, dass beim Unterricht stets ein dünner Rohrstock auf dem Tisch lag. Der wurde zwar relativ selten benutzt, aber ich hatte großen Respekt davor und allein seine Anwesenheit zeigte Wirkung. Mein Lehrer glaubte an die motivierende Wirkung von Schlägen und forderte mich stets auf, mich über die Tischkante zu beugen und den Rock hochzuschlagen. Dann zog er mir das Höschen straff zwischen meine Pobacken, teilte mir mit, wie viele Hiebe ich erhalten würde, und schlug zu.

Für Mutters Ledergürtel galt ich als zu alt, sobald ich meine erste Periode hatte. Mutter hatte mich zwar darauf vorbereitet, aber als es dann passierte, war es doch ein großer Schock. Dazu kam, dass von nun an meine Erziehung vor allem in Vaters Hand lag. Wir lebten auf einen Reiterhof und außer meinen Eltern gab es da noch zwei Tierpfleger, die sich um die ne endende Arbeit kümmerten, die mit der Pferdehaltung verbunden ist. Vater war hier der unangefochtene Herrscher und für seine resolute Art bekannt, in der er mit seinen Angestellten umging.

Wer mit Pferden zu tun hat, der hat auch eine Reitgerte. Und ich hatte den Eindruck, dass vor allem die Männer unter unseren Kunden diese nicht nur beim Reiten benutzten. Reiterhosen sitzen straff und besonders Frauenhintern kommen darin gut zur Geltung. Wobei reitende Männer meist reiferen Alters waren und auffallend oft von besonders jungen Frauen begleitet wurden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass so manche von ihnen die schmiegsame Gerte öfter zu spüren bekam als das Pferd, für die sie eigentlich gedacht war.

Einmal tauchte ein Vater mit seiner Tochter auf. Ich mochte das Mädchen nicht, denn sie war recht zickig und schien in mir nur eine niedere Angestellte zu sehen, die sie herumkommandieren konnte. Es erfüllte mich daher mit Schadenfreude, als ich Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen ihr und ihrem Vater wurde. Der war offensichtlich ziemlich genervt und machte seinem Ärger Luft, indem er der Göre kurzerhand drei scharf durchgezogene Hiebe auf die straff sitzende Reiterhose gab. Mitten auf dem Hof und im Beisein aller, die zufällig Zeuge dieser Handlung wurden. Das Mädchen lief vermutlich nicht nur im Gesicht hochrot an und verschwand mit einem leicht unnatürlichen Gang im Stall, um ihr Pferd zu holen. Ich war also ganz offensichtlich nicht der einzige Teenager, dessen Hintern leiden musste, wenn sein Vater verärgert war.

Seit Vater meine Erziehung in die Hände genommen hatte, zog sich Mutter weitgehend aus dieser Aufgabe zurück. Ich fragte mich manchmal, ob auch sie schon Vaters Reitgerte zu spüren bekommen hatte. Manchmal hatte sie zwar verheulte Augen, als sie morgens am Frühstückstisch erschien. Aber ich habe nie erfahren, ob sie an diesen Tagen auch Striemen am Körper trug, die man unter ihrer Kleidung nicht sehen konnte. Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen, dass Vater sie nicht gelegentlich züchtigte, wenn sie sich ihm widersetzte. Immerhin war sie trotz ihres Alters immer noch eine attraktive und jung gebliebene Frau, an der er bestimmt nach wie vor seine Freude hatte. Und in der er ganz offensichtlich noch immer als das kleine Mädchen sah, das er einst geheiratet hatte. Ich bin überzeugt, in den meisten Beziehungen mit großem Altersunterschied verkörpert der Mann irgendwie die Rolle eines Vaters, der seine Aufgabe darin sieht, sein junges Weib zu formen und zu erziehen.

Ein untrügliches Zeichen der Erziehungsaufgabe, die von meiner Mutter an meinen Vater gewechselt war, hing in meinem Zimmer, direkt neben der Eingangstür. Dort fand ich eines Tages einen alten, gut gepflegten und vom vielen Gebrauch schön schmiegsam gewordenen Lederriemen vor. Es war ein altes Erbstück der Familie, ließ mich meine Mutter wissen und ich hatte den Verdacht, dass dieses gegerbte Leder für sie alles andere als ein neuer Anblick war. Vielleicht hatte a auch sie es schon zu spüren bekommen. Aber jetzt war es ganz offensichtlich für mich gedacht und ich wusste instinktiv, dass es besser war, mich davor in acht zu nehmen.

Vater nahm seine Aufgabe sehr ernst und er beaufsichtigte mich, so gut er konnte. Der griffbereite Lederriemen nahm dabei eine bedeutende Rolle ein. Vormittags hatte ich Unterricht bei Herrn Krüger. Nachmittags musste ich kleine Studienaufgaben erfüllen, um das Gelernte zu wiederholen und zu verinnerlichen. Vater war genau über meinen Lernfortschritt informiert und achtete penibel darauf, dass ich nachmittags auch lernte und nicht irgendwelche anderen Dinge tat, nach denen mir gerade war. Ich musste jederzeit damit rechnen, dass er unerwartet auftauchte, um sicherzustellen, dass ich auch wirklich lernte. Einmal erwischte er mich mit einem erotischen Roman, den ich in der Bibliothek entdeckt hatte und der definitiv nicht zu meinen Schulbüchern gehörte.

Das Ergebnis war eine Tracht Prügel, die ich bis heute nicht vergessen habe. Mutters kleinen Gürtel kannte ich ja schon. Auch den Herrn Krügers Rohrstock hatte ich schon wiederholt gespürt. Aber ein drei Finger breiter Riemen aus schmiegsamem und bestens gepflegtem Kernleder stellte sich als die Hölle heraus. Ich war natürlich nackt, als Vater ausholte, um mich den brennenden Biss des traditionellen Familienriemens spüren zu lassen. Und ich habe noch nie so geschrien wie an diesem Nachmittag.

Vater war der Ansicht, dass der Hintern eines Mädchens extra dafür geschaffen ist, um ihren Gehorsam zu sicherzustellen. Er war ein kräftiger Mann und hielt mich mit der Linken Hand unverrückbar in Position, während er mit der rechten gnadenlos ausholte und einen Striemen neben den anderen setzte. Am Ende war ich für Tage gezeichnet und jeder konnte schon an meinen Bewegungen erkennen, dass man mich gründlich zurechtgewiesen hatte. Sitzen war so gut wie unmöglich und selbst bei der Erfüllung meiner Aufgaben auf dem Hof spürte ich mit jeder Bewegung, dass ich gezüchtigt worden war wie nie zuvor. Im Vergleich dazu war Mutters dünner Gürtel lediglich ein dezenter Hinweis auf ein Fehlverhalten und Herrn Krügers Rohrstock war längst nicht so schmerzhaft, wie er mir bisher vorgekommen war.

Ich war damals sechzehn und in den Augen meines Vaters schon eine Frau, die man hart anfassen musste, damit sie ihren Platz kannte und später eine gute Mutter und Ehefrau abgeben würde. Ich selbst fühlte mich eher als junges Mädchen, dem zwar unübersehbar Brüste wuchsen, aber dem zum Frausein doch noch einiges fehlte.

Die Zeit heilt viel Wunden und Erinnerungen verschwinden im Nebel der Vergessenheit. Doch es gibt Erlebnisse, die haben sich unlöschbar in dein Gedächtnis eingebrannt. Und es gibt Verhaltensweisen, die sind unverrückbar Teil von dir geworden, obwohl du eigentlich nicht konkret sagen kannst, was der Ursprung dafür ist. Vielleicht ist das der Grund, weshalb ich in den Händen eines Mannes gelandet bin, der zwar gut doppelt so alt ist, wie ich selbst, aber mir ein Gefühl der inneren Ruhe und Sicherheit gibt. Und der einen handlichen Lederslapper mit hölzernem Griff besitzt, mit dem er mich gelegentlich zurechtweist, wenn ich vergessen habe, wo mein Platz ist.

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